nächste Jours fixes des VS Saar

Donnerstag, 12. Dezember, 20 Uhr

   (Der Jour fixe am 9. Januar 2025 entfällt.)

Donnerstag, 13. Februar 2025, 20 Uhr

Donnerstag, 13. März 2025, 20 Uhr

Montag, 25. November 2024, 19 Uhr, Filmhaus Saarbrücken

Ruth Hoffmann: ›Widerstand gegen das NS-Regime – die geschleifte Erinnerung‹

Vortrag in der Reihe ›Erinnerungskulturen. Dialog, Diskurs, Dissens‹

Das Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 gehört seit langem zum Gedenk-Kanon der Bundesrepublik. Oft werden die Verschwörer um Claus von Stauffenberg gar als Vordenker der freiheitlichen Grundordnung stilisiert. Ein Großteil der Deutschen hatte für sie indes noch Jahrzehnte nach dem Krieg nur Verachtung übrig. Inzwischen behauptet sogar die AfD, in ihrer Tradition zu stehen, weil sie Widerstand gegen ein vermeintlich unfreies System leiste. Es ist die vorerst bitterste Pointe einer langen Geschichte von Vereinnahmungen und politischer Instrumentalisierung.

 

Ruth Hoffmann (*1973) hat Ethnologie, Geschichte und Politik studiert und ist Absolventin der Henri Nannen-Journalistenschule. Ihr Buch Das deutsche Alibi erschien im April 2024 und war auf der Shortlist des Deutschen Sachbuchpreises.

Montag, 25. November 2024, 20 Uhr, Saarländisches Künstlerhaus

Irina Rosenau: ›Filmoskop. Erzählungen‹

Lesung und Buchvorstellung: Reihe ›Topicana‹, Band 38

Autobiographisch gefärbte Momentaufnahmen, Bildfragmente, Erzählungen: Kindheit beim Appell, am Fahnenmast, auf einem Datscha-Grundstück, in einer Idylle mit Anzeichen eines nahen Unglücks, im Überwinden einer Ideologie und abwertender Urteile, im archaischen Flüstern einer Heilerin und im Nachdenken über ljubou, Liebe, in einer Erfahrung versprechenden und Gewalt bringenden Nacht der Sommersonnenwende, ein Aufleben im Abschied von einem Traum, im Wiederentdecken der Heimatstadt und im Abschied von ihr, am Ende der früheren Welt angesichts einer Katastrophe und am Beginn eines neuen Lebens aus dem Schmerz einer Transformation heraus.


Irina Rosenau, geboren in Belarus, hat Sprach- und Literaturwissenschaft in Minsk, Saarbrücken und Pisa studiert, danach als Lehrbeauftragte für Komparatistik an der Universität des Saarlandes gearbeitet. 2019 erhielt sie den Hans-Bernhard-Schiff-Preis für Literatur, 2020 erhielt sie das Schreibresidenzstipendium Printemps Poétique Transfrontalier. Sie war zweimal Finalistin des Edit-Essaypreises, 2021 und 2023. Veröffentlichungen in Zeitschriften: Cahiers Luxembourgeois, Edit, Saarbrücker Hefte, SAND, STRECKENLÆUFER u.a.